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Die Steine des VenetoUnterwegs mit der Dombauhütte im Norden Italiens
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Zur fachgerechten Restaurierung und Instandsetzung des denkmalgeschützten Bauwerks werden unterschiedliche Gesteine benötigt, die aus Steinbrüchen in ganz Europa stammen. Für die Auswahl der passenden Materialien ist Steinmetz und Steintechniker Michael Jürkel verantwortlich.
So stammen die Steine für die ältesten Teile des Doms seit 20 Jahren aus einem Steinbruch aus dem kleinen Dorf Montemerlo in den Euganeischen Hügeln.
Bei seinen zahlreichen Reisen in den Norden Italiens sind im Laufe der Jahre enge und sehr persönliche Kontakte zu den Eigentümern des Steinbruchs entstanden.
Gleichzeitig lernte Michael Jürkel das reiche kulturelle Erbe der Region zu schätzen.
Gerne nimmt er Sie mit und gibt Ihnen einen exklusiven Einblick in seine Tätigkeit.
Hautnah erleben Sie, wo die Steine für den Kölner Dom gebrochen werden, lernen die Menschen kennen, die dort arbeiten und leben, und besuchen gemeinsam die Kulturstädte Padua, Vicenza und Bassano del Grappa.
Freuen Sie sich auf eine außergewöhnliche Reise zu den Steinen des Kölner Doms!
1. Tag Köln – Venedig – Castelfranco Veneto
Flug mit Eurowings von Köln nach Venedig (andere Abflughäfen auf Anfrage).
Nach der Ankunft führt ein gemeinsamer Transfer zu Ihrem Standorthotel in Castelfranco Veneto, einer beschaulichen Kleinstadt zwischen Treviso und Vicenza.
Das Haupthaus des Hotels, das um einen modernen Anbau erweitert wurde, befindet sich in einem historischen Palast aus dem 16. Jh. und liegt unmittelbar neben dem markanten Uhrturm am Zugang zur Altstadt. Zimmerbezug für 4 Übernachtungen.
Bei einem gemeinsamen Rundgang erkunden Sie am Nachmitttag das historische Zentrum von Castelfranco. Die fast quadratische Altstadt war ursprünglich eine mittelalterliche Festungsanlage, deren strategische Bedeutung mit der Herrschaft der Venezianer bereits im 14. Jh. verblasste.
So sind die imposanten Backsteinmauern bis heute weitgehend erhalten geblieben.
Der bedeutendste Sakralbau der Stadt ist der klassizistische Dom Santa Maria Assunta e San Liberale, der eines der seltenen Gemälde von Giorgione beherbergt.
Der Renaissancemaler ist der berühmteste Sohn der Stadt. Zum Abschluss des Tages werden Sie zu einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant in der Nähe Ihres Hotels erwartet. Dabei stimmen Sie sich auf das Programm der kommenden Tage ein.
2. Tag Die Universitätsstadt Padua
Am Vormittag begrüßt Sie Ihre örtliche Reiseleitung und begleitet Sie auf Ihrem Ausflug nach Padua. Zum Auftakt besuchen Sie die monumentale Basilika des Heiligen Antonius, die im 13. Jh. über dem Grab des Heiligen errichtet wurde und romanische mit gotischen Stilelementen verbindet.
Die acht Kuppeln erinnern an den Markusdom in Venedig. Zudem verfügt die denkmalgeschützte Wallfahrtskirche über eine sehenswerte Fassade, bei der neben Ziegelsteinen auch andere Gesteinsarten verwendet wurden.
Ein Spaziergang durch arkadengesäumte Gassen führt zur Universität von Padua, die bereits im Jahr 1222 gegründet wurde und damit zu den ältesten Hochschulen Europas gehört.
Bei einer Führung durch den historischen Palazzo del Bo besichtigen Sie auch die Aula Magna und das Anatomische Theater, in dem seit dem 17. Jh. medizinische Vorlesungen und Sektionen stattfinden. Die Mittagspause verbringen Sie auf der Piazza delle Erbe.
Seit Jahrhunderten schlägt hier das Herz der Stadt. Unter den Arkaden befinden sich Geschäfte, Bars und Restaurants. Das markanteste Gebäude auf dem zentralen Marktplatz ist der Palazzo della Ragione, einer der bedeutendsten Profanbauten des Mittelalters und der Frührenaissance in Europa (Außenbesichtigung).
Am Nachmittag besichtigen Sie die etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegene Scrovegni-Kapelle. Die Wände und das Gewölbe der kleinen Kirche sind mit wunderschönen Fresken von Giotto geschmückt, die in den Jahren 1304 bis 1306 entstanden.
Die für die damalige Zeit realitätsnahen Darstellungen zeigen biblische Szenen aus dem Leben Jesu und seiner mütterlichen Vorfahren und gelten als Meilenstein der Kunstgeschichte.
Rückfahrt nach Castelfranco und gemeinsames Abendessen in einem Restaurant.
3. Tag Am Fuße der Euganeischen Hügel
Vorbei am Kurort Abano Terme fahren Sie in die Euganeischen Hügel, deren charakteristischen Kegel in der flachen Schwemmlandebene schon von Weitem sichtbar sind.
Erstes Ziel ist die Benediktinerabtei Praglia, deren Gründung auf das 11. Jh. zurückgeht.
Das von Wiesen, Feldern und Weinbergen umgebene Kloster blickt auf eine lange Geschichte zurück und besitzt vier Kreuzgänge, bei deren Bau Trachyt-Gestein aus den nahegelegenen Steinbrüchen genutzt wurde. Ein Blick in die Abteikirche darf bei Ihrer Besichtigung nicht fehlen.
In der Trattoria Da Iseo in Treponti werden Sie anschließend zu einem gemeinsamen Mittagessen erwartet. Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft bietet der typisch italienische Landgasthof regionale Gerichte in familiärer Atmosphäre. Am Nachmittag besuchen Sie den Steinbruch Buso im benachbarten Montemerlo, in dem seit der Antike Trachyt abgebaut wird.
Das vulkanische Gestein des gleichnamigen Berges wurde aufgrund seiner Qualität über Jahrhunderte zum Bau von Gehwegen; Straßen und Brücken in ganz Venetien und darüber hinaus verwendet. So entstand eine lange Tradition, die heute von der Familie dalla Francesca weitergeführt wird. Seit 2006 wird der in Montemerlo abgebaute Stein auch für die Restaurierung der ältesten Teile des Kölner Doms genutzt, da seine Eigenschaften dem Ursprungsmaterial vom Drachenfels entsprechen.
Mit seinem Fachwissen wird Ihnen Steintechniker Michael Jürkel gerne von der Geschichte des Steinbruchs sowie den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen berichten.
Bei einer Führung durch den Steinbruch erhalten Sie einen Einblick über die heutigen Abbaumethoden und sehen einige der Felsblöcke, die für den Kölner Dom reserviert sind.
Zum Abschluss freuen sich die Eigentümer Sie in Ihrer Privatvilla zu empfangen.
Auch beim Bau ihres Haues oberhalb des Steinbruchs wurde Montemerlo-Trachyt verarbeitet.
Rückfahrt zu Ihrem Hotel in Castelfranco Veneto.
Den Abend und das Abendessen gestalten Sie nach eigenen Wünschen.
4. Tag Vicenza und Bassano del Grappa
Den Vormittag widmen Sie dem Besuch von Vicenza. Die bereits in der Antike gegründete Stadt erlebte ihre kulturelle Blüte im 16. Jh., als der Renaissancearchitekt Andrea Palladio seiner Heimatstadt großartige Bauwerke von Weltrang schenkte, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Zum Auftakt Ihres gemeinsamen Stadtrundgangs besichtigen Sie das Teatro Olimpico.
Das letzte Werk Palladios ist das erste freistehende autonome Theatergebäude seit dem Ende der Antike. Die Kulisse aus Holz und Stuck zeigt das idealisierte Bild der Stadt Theben und ist seit der Erstaufführung des Ödipus im Jahr 1858 unverändert erhalten geblieben.
Mit dem benachbarten Palazzo Chiericati, bei dem zahlreiche Stilelemente der klassischen Antike verwendet wurden, sehen Sie ein Werk aus der frühen Schaffensperiode Palladios (Außenbesichtigung).
Eines der bedeutendsten Sakralbauten Vicenzas ist die ehemalige Dominikanerkirche Santa Corona, die aus der zweiten Hälfte des 13. Jh.s stammt. Der gotische Backsteinbau beherbergt zahlreiche Kunstwerke, darunter wertvolle Gemälde von Giovanni Bellini und Paolo Veronese.
Über den von zahlreichen Palästen gesäumten Corso Palladio erreichen Sie mit der Piazza dei Signori das repräsentative Machtzentrum der Stadt.
Im Jahr 1549 erhielt der noch unbekannte Baumeister Palladio den Auftrag, die eingestürzten Loggien des mittelalterlichen Kommunalpalastes neu zu gestalten, und schuf mit seiner „Basilika“ ein viel beachtetes Meisterwerk der Renaissancearchitektur. Ganz anders in der Gestaltung aber nicht weniger eindrucksvoll ist die Loggia del Capitaniato (Außenbesichtigungen).
Nach einer individuellen Mittagspause fahren Sie weiter nach Bassano del Grappa.
Die Stadt an den Ausläufern der südlichen Alpen entwickelte sich seit dem Mittelalter aus einem Landgut und war seit jeher ein Zentrum der Weinproduktion.
Bei einem Rundgang durch die beschauliche Altstadt spazieren Sie über die Piazza Garibaldi und die Piazza della Libertà zur Ponte Vecchio.
Die hölzerne und überdachte Brücke über die Brenta ist, kaum zu vermuten, ebenfalls ein Entwurf von Andrea Palladio und heute das meistfotografierte Wahrzeichen der Stadt.
Unmittelbar am Zugang zur Brücke befindet sich die traditionsreiche Grappa-Destillerie Nardini, deren Geschichte sich bis auf das Jahr 1779 zurückverfolgen lässt.
Nach einer interessanten Führung durch die historischen Räume von Italiens vermutlich ältester Brennerei werden Sie zu einer Verkostung der gehaltvollen Spirituosen erwartet.
Am frühen Abend Rückfahrt zu Ihrem Hotel in Castelfranco.
Mit einem gemeinsamen Abschiedsabendessen in einem Restaurant klingt der Tag aus.
5. Tag Villa Barbaro und Heimreise
Nach einem gemütlichen Frühstück bleibt bis zur Abfahrt am späten Vormittag noch etwas Zeit für individuelle Unternehmungen.
Auf dem Weg zum Flughafen besuchen Sie die Villa Barbaro in Maser.
Zu dem Anwesen gehört auch ein historisches Bauernhaus, wo Sie zu einem Mittagsimbiss mit lokalen Spezialitäten erwartet werden. Dazu verkosten Sie zwei Weine aus der hauseigenen Kellerei. Die von Andrea Palladio entworfene und mit Fresken von Veronese geschmückte Villa Barbaro zählt zu den schönsten Landhäusern des Veneto und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Durch ihre Lage an einem Hang öffnet sich die Architektur der Natur und bietet einen weiten Ausblick in die Landschaft.
Lassen Sie sich von diesem Juwel italienischer Renaissancekunst begeistern.
Nun heißt es Abschied nehmen vom schönen Nord-Italien. Transfer zum Flughafen von Venedig, Rückflug nach Düsseldorf und individuelle Heimreise.
Bildnachweis:
Castelfranco Veneto © Hotel alla Torre
Giorgione: Pala di Castelfranco CC0 wikimedia.commons
Basilika des Heiligen Antonius CC0 pixabay
Piazza delle Erbe CCBYSA4.0 Clarfor at-wikimedia.commons
Scrovegni-Kapelle: Heilige Drei Könige von Giotto CC0 wikimedia.commons
Abtei Praglia CCBYSA4.0 Sandro Baldi at-wikimedia.commons
Steine für den Kölner Dom in Montemerlo © Michael Jürkel
Basilica Palladiana CCBYSA4.0 Didier Descouens at-wikimedia.commons
Ponte degli Alpini CC0 pixabay
Villa Barbaro CC0 wikimedia.commons
Creative-Commons-Lizenzen: CC BY (Namensnennung) CC BY SA (Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Höhepunkte
- Fachleitung: Michael Jürkel, Steinmetzmeister und Steintechniker in der Kölner Dombauhütte
- Komfortables Standorthotel mit historischem Charme im beschaulichen Castelfranco Veneto
- Exklusiver Besuch des Steinbruchs von Montemerlo mit Empfang durch die Eigentümerfamilie
- Besichtigung der historischen Säle in der Universität von Padua
- Giottos meisterliche Fresken in der Scrovegni-Kapelle
- Die mittelalterliche Benediktinerabtei Pragila in den Euganeischen Hügeln
- Vicenza, die Stadt des Renaissancearchitekten Andrea Palladio
- Die Villa Barbaro in Maser, eines der schönsten Landhäuser im Veneto
- Besuch einer traditionsreichen Destillerie in Bassano del Grappa
Reiseverlauf
- Köln – Venedig – Castelfranco Veneto
- Die Universitätsstadt Padua
- Am Fuße der Euganeischen Hügel
- Vicenza und Bassano del Grappa
- Villa Barbaro und Heimreise
Service
ReiseverlaufLeistungen
Termine & Preise
Anmeldung
Reisebedingungen
Reisebeschreibung
Fachleitung
Michael Jürkel, Steintechniker der Kölner DombauhütteNach seiner Ausbildung zum Steinmetz in Dresden und Anstellungen in verschiedenen Steinmetzbetrieben im Rhein-Main-Gebiet war Michael Jürkel seit 1993 bei der Restaurierung des Dresdner Schlosses und dem Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligt, für die er auch sein Meisterstück anfertigte. Gleichzeitig bildete er sich zum staatlich geprüften Bautechniker mit Schwerpunkt Naturstein weiter.
Seine berufliche Laufbahn führte ihn über Erfurt und die Bauhütte Naumburg schließlich zur Dombauhütte in Köln, wo er seit 2007 als Steintechniker u. a. für die Arbeitsvorbereitung der Steinmetze und den Steineinkauf verantwortlich ist. Dabei besucht er regelmäßig die verschiedenen Steinbrüche und sucht gemeinsam mit dem Hüttenmeister die geeigneten Steinblöcke aus.
Mit der Eigentümerfamilie des Steinbruchs im italienischen Montemerlo verbindet ihn ein sehr gutes Verhältnis und ein freundschaftlicher Kontakt, der über Jahre gewachsen ist.
Termine
- 04.10.2026 – 08.10.2026

