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Banat und die Kleine WalacheiDer unbekannte Südwesten Rumäniens
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Die Kleine Walachei zwischen Südkarpaten und Donau hingegen bewahrte sich eine stärker bäuerliche Prägung mit tief verwurzelten orthodoxen Traditionen. Mit ihren Wandmalereien und kostbaren Ikonostasen sind die Klöster Horezu, Govora, Cozia und Turnu herausragende
Beispiele rumänischer Sakralarchitektur. Mit Curtea de Argeș besuchen Sie den mittelalterlichen Fürstenhof der Walachei und einstige Hauptstadt der Region.
Landschaftlicher Höhepunkt der Reise ist ein mehrstündiger Schiffsausflug durch den Donaudurchbruch. Über Millionen von Jahren hat die Donau ihr Bett durch die steilen Kalkfelsen geformt und eine eindrucksvolle, von dramatischen Engstellen und markanten Felsformationen geprägte Naturkulisse geschaffen.
1. Tag Köln – Timișoara
Flug von Köln über München nach Timișoara (andere Abflughäfen auf Anfrage). Nach der Ankunft Begrüßung durch Ihre örtliche Reiseleitung und Transfer zum Hotel.
Zimmerbezug für 3 Übernachtungen. Anschließend bietet sich die Gelegenheit zu einem ersten Spaziergang durch das Stadtzentrum.
Gemeinsames Abendessen im Hotel.
2. Tag Zwischen Tradition und Moderne
Timișoara zählt mit seinen repräsentativen Plätzen, Bürgerhäusern und Sakralbauten zu den schönsten Städten Rumäniens. Die Besiedlung reicht bis in die Römerzeit zurück. Im 16. und 17. Jahrhundert stand die Stadt unter osmanischer Herrschaft, bevor sie 1716 Teil des Habsburgerreichs wurde. Unter habsburgischer Verwaltung entwickelte sich Timișoara zu einer strategisch wichtigen Garnisonsstadt mit sorgfältig geplanten Barockvierteln, symmetrischen Platzanlagen und prächtigen Verwaltungsbauten. 1989 war die Stadt Ausgangspunkt der rumänischen Revolution.
Bei einem Spaziergang entdecken Sie die Altstadt von Timișoara. Auf dem Domplatz erhebt sich der römisch-katholische Dom mit seinen zwei schlanken Türmen. Über den Freiheitsplatz mit seinen farbigen Fassaden gelangen Sie zum Siegesplatz mit der Nationaloper (Außenbesichtigung) und der Orthodoxen Kathedrale, einem der bedeutendsten Sakralbauten der Stadt.
Am Nachmittag Fahrt nach Sânnicolau Mare, einem Ort mit starker katholischer Tradition. Besichtigung der römisch-katholischen Johannes-Nepomuk-Kirche. Die geradlinige Gliederung von Schiff und Altarraum hat einen klaren, fast nüchternen Barockcharakter.
Zum Abschluss des Tages besuchen Sie das renommierte Weingut Recas. Verkostung verschiedener Weine und anschließendes Abendessen mit regionalen Spezialitäten. Danach Rückfahrt zum Hotel.
3. Tag Kulturelle Schätze von Arad bis Bohus
Fahrt nach Arad, einer Stadt im Westen Rumäniens, die seit dem 18. Jahrhundert als wichtiges Verwaltungs- und Handelszentrum diente. Das Stadtbild wird von repräsentativen Bauten geprägt. Das Rathaus zeigt typische Merkmale der habsburgischen Verwaltungsarchitektur, während der Kulturpalast als zentrales Veranstaltungsgebäude entstand.
Das Wahrzeichen der Stadt ist das neoklassizistische Staatstheater „Ioan Slavici“. Die evangelische Rote Kirche mit ihrer Backsteinfassade verweist auf den wachsenden Einfluss der evangelischen Gemeinde im späten 19. Jh. (Außenbesichtigungen).
Das Franziskanerkloster Maria Radna, eingebettet in die umgebende Hügellandschaft des Mureș-Tals, ist eines der bedeutendsten Wallfahrtsziele Rumäniens. Besonders verehrt wird das Gnadenbild der Gottesmutter Maria, das während eines Brandes im Jahr 1695 unversehrt blieb. Die barocke Orgel zählt zu den kunstvollsten ihrer Zeit.
Weiterfahrt nach Siria zum Herrenhaus Bohus, dessen schlichte Fassade den Charakter des Hauses prägen. Das Gebäude diente nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Verwaltungssitz der Ländereien, was sich in der klaren Trennung von Wohn- und Wirt-schaftsbereichen zeigt.
Rückfahrt nach Timișoara und Abendessen im Hotel.
4. Tag Donaudurchbruch bei Orsova
Am Morgen Fahrt nach Orsova. Die Kleine Walachei (Oltenien) ist seit dem Mittelalter von Landbau und Viehzucht geprägt. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich die Region weiter, geprägt von kulturellen Einflüssen aus Ungarn, Österreich und dem Osmanischen Reich. Städte wie Drobeta Turnu Severin dienten als Handels- und Verwaltungszentren, während zahlreiche Kirchen und Klöster das religiöse Leben prägten.
In Orșova beginnt eine 4-stündige Schifffahrt auf der Donau. Sie genießen ein Mittagessen an Bord und erleben den Donaudurchbruch, passieren die 55 Meter hohe Decebalus-Statue, das Kloster Mraconia, das an der Stelle eines alten Wachpostens errichtet wurde, sowie die Engstellen des Großen und Kleinen Kessels, wo sich der Fluss zwischen steilen Kalkfelsen hindurchschlängelt. Am serbischen Ufer sehen Sie die römische Gedenktafel Tabula Traiana, die an den Bau der römischen Straße und die Dakerkriege erinnert. Auch die nahegelegene Veterani-Höhle diente in der Vergangenheit militärischen und religiösen Zwecken.
Ihre Reise geht weiter nach Drobeta Turnu Severin. Auf der Fahrt können Sie auf der rechten Seite das Eiserne Tor sehen, die engste Schlucht der Donau, die der Fluss tief in das Karstgebirge eingeschnitten hat. Die Lage an diesem strategisch wichtigen Übergang prägte die Stadt seit der Antike und machte sie zu einem wichtigen Punkt für Kontrolle, Verteidigung und Kommunikation entlang der Donau.
Zimmerbezug für 1 Übernachtung und gemeinsames Abendessen im Hotel.
5. Tag Der Weg der Helden und sakrale Kunst
Nach dem Frühstück Fahrt nach Târgu Jiu. Dort besichtigen Sie das von Constantin Brâncuși geschaffene Ensemble „Der Weg der Helden“, das als Denkmal den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten gewidmet ist. Anschließend besuchen Sie die Orthodoxe Kirche der Heiligen Apostel Petrus und Paulus. Im Inneren sind farbkräftige Fresken mit Szenen aus dem Neuen Testament sowie die reich geschnitzte Ikonostase, die den Mittelpunkt der Kirche bildet, zu sehen.
Ihre Reise führt weiter zu den Klöstern Horezu und Govora, zwei bedeutende Zentren der walachischen Klosterkunst. Die Fresken des Klosters Horezu verbinden biblische Themen mit volkstümlichen Motiven, und der Innenhof mit seinen bemalten Arkaden verleiht der Anlage eine klare Struktur.
Das Kloster Gorova ist für seine präzise gearbeiteten Holz- und Steinarbeiten bekannt. Die erhaltenen Wandmalereien zeigen biblische Szenen und byzantinische Heiligenbilder.
Am Abend erreichen Sie Ramnicu Valcea. Zimmerbezug für 2 Übernachtungen. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel lassen Sie den Tag ausklingen.
6. Tag Klöster der Walachei
Am Morgen Fahrt nach Curtea de Argeș, einstige Residenz der walachischen Fürsten und eines der bedeutendsten politischen und religiösen Zentren des mittelalterlichen Fürstentums. Das Kloster, im frühen 16. Jh. unter Fürst Neagoe Basarab begonnen, zeigt byzantinische und lokale Bauweisen. Die Kuppel des Klosters hebt sich durch ihre besondere Form und die dekorativen Details vom übrigen Bauwerk ab. Im Inneren befindet sich das Grab des Fürsten.
Anschließend besuchen Sie das Kloster Cozia, eines der ältesten Fürstenklöster der Walachei. Im Gegensatz zu den später entstandenen barocken Klöstern Horezu und Govora zeigt Cozia eine frühe Verbindung von byzantinischer Architektur und regionaler Bautradition. Die bemalten Außenwände mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, die fein geschnitzte Ikonostase und das Grab von Fürst Mircea zeugen von der historischen Bedeutung des Klosters.
Die Reise führt zum Kloster Turnu, das im 16. Jh. errichtet wurde. Die Anlage fällt durch ihre kompakte Bauweise auf, die auf die ursprüngliche Schutzfunktion schließen lässt. Im Inneren prägen die Ikonostase und die Fresken den Kirchenraum. Die malerische Lage direkt am Ufer eines Donauarms machte das Kloster historisch zu einem strategisch wichtigen Punkt.
Rückfahrt nach Ramnicu Valcea und Abendessen im Hotel.
7. Tag Bukarest – Köln
Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Rückflug von Bukarest über München nach Köln.
Bildnachweis:
Dreifaltigkeitssäule in Timișoara; Dreifaltigkeitskirche Kloster Cozia CCBYSA4.0 Vacant0; MIHAIL@wikimedia.commons
Vereinigungsplatz von Timișoara CCBYSA4.0 Turbojet@wikimedia.commons
Theater Ioan Slavici CCBY4.0 Turbojet@wikimedia.commons
Orgel im Kloster Maria Radna CCBYSA3.0 Argona@wikimedia.commons
Kloster Mraconia CC0 pixabay
Kloster Horezu CCBYSA3.0 Alexandru Babos@wikimedia.commons
Kloster Curtea de Arges CC0 pixabay
Blick aufs Kloster Turnu CCBYSA4.0 Nicu Farcas@wikimedia.commons
Creative-Commons-Lizenzen: CC BY (Namensnennung) CC BY SA (Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Höhepunkte
- Fachleitung: Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Kölner Dombaumeisterin i.R. und Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln
- Barocke Stadtarchitektur in Timișoara
- Wallfahrtskirche Maria Radna mit kunstvoller Orgel und Gnadenbild
- Schifffahrt durch den Donaudurchbruch bei Orșova mit der Decebalus-Statue und der Tafel des Traians
- Stadtbesichtigung in Arad mit Rathaus, Kulturpalast und neoklassizistischem Staatstheater
- Meisterwerke rumänischer Sakralarchitektur in den Klöstern Horezu, Govora, Cozia und Turnu
- Mittelalterliche Fürstenresidenz Curtea de Argeș mit dem Grabmal des Fürsten Neagoe Basarabs
- Orthodoxe Kirche der Heiligen Apostel Petrus und Paulus in Târgu Jiu mit farbkräftigen Fresken
- Besuch des Weinguts Recaș mit Weinverkostung und Abendessen
Reiseverlauf
- Köln – Timișoara
- Zwischen Tradition und Moderne
- Kulturelle Schätze von Arad bis Bohus
- Donaudurchbruch bei Orsova
- Der Weg der Helden und sakrale Kunst
- Klöster der Walachei
- Bukarest – Köln
Service
ReiseverlaufLeistungen
Termine & Preise
Anmeldung
Reisebedingungen
Reisebeschreibung
Fachleitung
Prof. Dr. Barbara Schock-Werner Kölner Dombaumeisterin i.R. und Präsidentin des ZDVTermine
- 18.09.2026 – 24.09.2026