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Kathedralen in NordfrankreichGlanzlichter gotischer Kirchenbaukunst
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Begleiten Sie die ehemalige Kölner Dombaumeisterin auf eine Zeitreise durch die mittelalterliche Architektur- und Kunstgeschichte. Ausgehend von Ihrem Standorthotel in Soissons besichtigen Sie die berühmten Kathedralen von Amiens, Beauvais, Laon und Reims, die alle ihre ganz eigene Charakteristik haben. Zudem besuchen Sie auch die weniger bekannten Kirchen von Senlis, Noyen und Saint-Quentin.
Am Fuße der Ardennen liegt die sanfte Hügellandschaft der Thiérache. Zwischen den von Hecken begrenzten Feldern verstecken sich kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier haben sich zahlreiche typische Wehrkirchen erhalten, die darauf warten von Ihnen entdeckt zu werden.
1. Tag Von Köln nach Soissons
Am Morgen Abfahrt im modernen Reisebus in Köln (Vorübernachtung auf Anfrage). Durch Belgien und vorbei an Cambrai erreichen Sie am Nachmittag Ihr Standorthotel im Zentrum von Soissons. Die beschauliche Kleinstadt blickt auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurück. Nach seinem Sieg gegen die letzten römischen Heerführer Galliens gründete der Merowinger Chlodwig das erste Frankenreich und machte Soissons zu einer seiner Hauptstädte. Zimmerbezug für die kommenden 6 Nächte.
Bei einem Spaziergang erkunden Sie am Nachmittag die Altstadt von Soissons. Von der einst mächtigen Abtei Saint-Jean-des-Vignes sind heute kaum mehr als die weithin sichtbaren Türme der Westfassade, das Refektorium und ein Teil des gotischen Kreuzgangs erhalten geblieben.
Anschließend besichtigen Sie die gotische Kathedrale Saint-Gervais-et-Saint-Protais, deren unvollendete und später beschädigte Fassade in ihrer horizontalen Gliederung an Notre-Dame in Paris erinnert. Ältester Teil der Kirche ist das südliche Querhaus, mit dessen Bau bereits im Jahr 1180 begonnen wurde. Mit seinem runden Abschluss und den filigranen Säulen gehört es zu den schönsten Beispielen der Frühgotik.
Mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel klingt der Tag aus.
2. Tag Amiens und Noyon
Erstes Ziel Ihres heutigen Ausflugs ist Amiens, die historische Hauptstadt der Picardie. Im Zentrum der Altstadt besichtigen Sie die Kathedrale Notre-Dame, ein mittelalterlicher Kirchenbau der Superlative, der seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Mit seinen Dimensionen wird der größte Sakralbau Frankreichs gerne mit dem Kölner Dom verglichen. Zudem besitzt die Kathedrale eine ungewöhnliche Baugeschichte.
Zur Mittagspause empfiehlt sich ein Rundgang durch das von Kanälen und Flussarmen der Somme durchzogene Viertel Saint-Leu. Dort sehen Sie die ältesten Häuser von Amiens, in denen früher die Weber, Gerber und Färber arbeiteten. Heute finden Sie hier angesagte Geschäfte und zahlreiche Restaurants und Cafés mit schönen Terrassen.
Auf der Rückfahrt nach Soissons besuchen Sie am Nachmittag das weniger bekannte Städtchen Noyon, in dem im Jahr 1509 der Reformator Johannes Calvin geboren wurde. Im Herzen der Altstadt hat sich der mittelalterliche Kathedralbezirk mit Kapitelsaal, Kreuzgang und Bibliothek fast vollständig erhalten (Außenbesichtigungen).
Im Zentrum der Anlage thront die Kathedrale Notre-Dame mit ihrer wuchtigen Doppelturmfassade. Der Baubeginn der dreischiffigen Basilika fand bereits im Jahr 1157 statt; damit gehört sie zu den ältesten frühgotischen Kirchenbauten in Frankreich. Typisch für die Architektur dieser Epoche ist der viergeschossige Wandaufbau im Chor mit Arkaden, Empore, Triforium und Obergaden. Nach der Besichtigung bleibt noch etwas Zeit für individuelle Entdeckungen.
Rückfahrt nach Soissons und Abendessen im Hotel.
3. Tag Laon und Saint-Quentin
Am Vormittag erkunden Sie die befestigte Altstadt von Laon, die weithin sichtbar auf einem Tafelberg liegt. Sie bildet die größte zusammenhängende unter Denkmalschutz stehende Fläche Frankreichs. Mit ihren zahlreichen Türmen bekrönt die mittelalterliche Kathedrale Notre-Dame das Stadtbild.
Was die 16 vollplastischen Ochsen in den Türmen zu suchen haben, ist bis heute ungeklärt. Sicher ist, dass das frühgotische Bauwerk einen weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung und Verbreitung des damals noch revolutionären Architekturstils hatte. Lassen Sie sich von dem harmonischen Raumeindruck und dem Zusammenspiel von Stein und Licht begeistern!
Nach der Besichtigung führt ein gemeinsamer Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und entlang der Stadtmauer. Dabei bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die weiten Landschaften der Picardie. Genießen Sie bei Ihrer individuellen Mittagspause das besondere Flair der Stadt!
Nordwestlich von Laon am Ufer der Somme liegt die Stadt Saint-Quentin, benannt nach dem hl. Quintin, der nach christlicher Überlieferung hier im 3. Jh. den Märtyrertod erlitt. Über seinem Grab entstand eine Abtei, deren berühmtester Abt kein geringerer als Hugo Capet war, aus dem die königliche Dynastie der Kapetinger hervorging. Die zunehmende Zahl der Pilger im Mittelalter erforderte den Bau einer größeren Kirche. So entstand seit dem 12. Jh. die heutige gotische Basilika Saint-Quentin. Auch wenn ihr die charakteristischen Türme fehlen, überragt der Kirchenbau die Dächer der Stadt deutlich.
Bekannt ist Saint-Quentin auch als Wiege des Art déco. Davon zeugen zahlreiche Gebäudefassaden im Zentrum der Stadt. Im spätgotischen Flamboyantstil präsentiert sich das eindrucksvolle Rathaus.
Rückfahrt nach Soissons und Abendessen im Hotel.
4. Tag Reims, die Hauptstadt der Champagne
Als Krönungsstätte fast aller Könige Frankreichs nimmt Reims eine besondere Bedeutung in der französischen Geschichte ein. Nach alter Überlieferung ließ sich der Merowingerkönig Chlodwig hier vom hl. Remigius am Ende des 5. Jh.s taufen. Dieses Ereignis legte den Grundstein zu der engen Beziehung von fränkischen Herrschern und später der französischen Könige zur katholischen Kirche.
Zum Auftakt des Tages besichtigen Sie die Basilika Saint-Remi. Zusammen mit der Kathedrale gehört sie seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die ehemalige Abteikirche wurde im 11. und 12. Jh. über dem Grab des hl. Remigius errichtet und zeigt den Übergang von der Romanik zur Gotik. Den schönsten Blick auf das schlichte, aber eindrucksvolle Langhaus bietet sich von der Vierung, in der ein imposanter Radleuchter hängt.
Mit der Krönungskathedrale Notre-Dame besichtigen Sie am Nachmittag ein Meisterwerk der Hochgotik. Hier findet sich das erste voll entwickelte Maßwerk der Architekturgeschichte. Das Westportal schmücken zahlreiche detailreich gestaltete Skulpturen, darunter auch der berühmte lächelnde Engel. Im Innenraum entdecken Sie in der Achsenkapelle des Chors drei leuchtend blaue Glasfenster, die Marc Chagall entworfen hat. Dazu im Kontrast stehen die abstrakten Glasfenster des Düsseldorfer Künstlers Imi Knoebel.
Zum Abschluss werden Sie in einer der traditionsreichen Champagnerkellereien zu einem Rundgang mit Verkostung erwartet. In den Kreidegruben unter der Stadt, die oft bereits aus der Antike stammen, reifen Millionen von Flaschen des edlen und weltweit geschätzten Getränks: Santé!
Rückfahrt nach Soissons und Abendessen im Hotel.
5. Tag Die Wehrkirchen der Thiérache
Weitgehend unbekannt ist die sanfte Hügellandschaft der Thiérache am Fuße der Ardennen. Abseits der Industriemetropolen hat sich in der Grenzregion ein Stück des ursprünglichen und ländlich geprägten Frankreichs erhalten. Geprägt durch die Verwüstungen zahlreicher Kriege entstanden im 16. Jh. mehr als 60 befestigte Wehrkirchen, die den Menschen Schutz und Zuflucht boten. Erstes Beispiel dieser typischen Bauwerke ist die Kirche Saint-Martin in Wimy. Die in ihrem Kern romanische Kirche wurde zwischen 1578 bis 1585 mit einem Bergfried und zwei imposanten Türmen befestigt.
Parfondeval wurde als eines der „schönsten Dörfer Frankreichs“ ausgezeichnet. Am Ortsrand liegt die von einer Mauer umschlossene Kirche Saint-Médard, die Sie durch ein Renaissanceportal betreten. In der oberen Etage des Bergfrieds besichtigen Sie den gut erhaltenen Fluchtraum. Anschließend werden Sie in der Dorfgaststätte zu einem gemeinsamen Mittagessen erwartet.
Am Nachmittag besuchen Sie die Wehrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption in Plomion. Sie gehört zu den eindrucksvollsten Bauwerken ihrer Art und wurde erst vor wenigen Jahren umfangreich restauriert. So lässt sich die Funktion der Anlage in Zeiten einer Belagerung heute sehr gut nachvollziehen.
In Montcornet besichtigen Sie mit der Kirche Saint-Martin die größte Wehrkirche der Thiérache. Der romanische Kirchenbau aus dem frühen 13. Jh. soll der Überlieferung nach den Templern als Komturei gedient haben.
Nach der Rückfahrt zum Hotel bietet sich die Gelegenheit zum individuellen Abendessen.
6. Tag Beauvais und Senlis
Am Vormittag fahren Sie in die Bischofsstadt Beauvais und besichtigen mit der Kathedrale Saint-Pierre das wohl ehrgeizigste Kirchenbauprojekt der Gotik. Im Wettstreit mit den benachbarten Bistümern wurde im 13. Jh. mit dem Bau der höchsten und größten Kirche der Christenheit begonnen. Neun Jahre nachdem der Chor 1275 fertiggestellt war, kam es zur Katastrophe: Teile der Gewölbe stürzten ein und die allzu kühnen Pläne mussten überarbeitet werden. Der Hundertjährige Krieg, der Einsturz des Vierungsturms im Jahr 1573 und leere Kassen führten dazu, dass die Kathedrale letztlich unvollendet blieb. Das südliche Querhaus jedoch bleibt mit 48,5 m das höchste Kirchengewölbe der Welt.
Mit der ehemaligen Kollegiatskirche Saint-Étienne besitzt Beauvais ein weiteres Juwel mittelalterlicher Architektur. Nach einem Brand wurde die Kirche im ausgehenden 12. Jh. zunächst im spätromanischen Stil wiederaufgebaut. 350 Jahre später entschloss man sich dann, den alten Chor abzureißen und im spätgotischen Stil neu zu bauen. So entstand eine außergewöhnliche Kirche, die eine reiche Ausstattung mit wertvollen Glasfenstern aus der Renaissance besitzt. Das berühmteste zeigt die Wurzel Jesse.
Nach den Besichtigungen bleibt Zeit für eine individuelle Mittagspause.
Auf dem Rückweg zum Hotel besuchen Sie in Senlis die ehemalige Kathedrale Notre-Dame, die bereits im 12. Jh. erbaut wurde und zu den kleinsten Bischofskirchen Frankreichs gehört. Kunsthistorisch bedeutsam ist das Westportal aus dem Jahr 1170, das im Tympanon zum ersten Mal eine Marienkrönung darstellt.
In Soissons werden Sie im Restaurant Ihres Hotels zum Abendessen erwartet. Genießen Sie am letzten Abend Ihrer Reise noch einmal die französische Küche!
7. Tag Metz und Heimreise nach Köln
Nach dem Frühstück führt die erste Etappe Ihrer Heimreise durch die Champagne und vorbei an Verdun nach Metz. Die lothringische Stadt an der Mosel blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Metz war eine wichtige Römerstadt und ein Zentrum merowingischer Kultur. Bei einem Spaziergang durch das historische Zentrum besichtigen Sie die gotische Kathedrale Saint-Étienne, deren Silhouette die Stadt weithin sichtbar beherrscht. Mehr als 6500 qm Glasmalereien erhellen das Innere der Kirche! Dazu gehören auch beeindruckende moderne Fenster, die von Jacques Villon und Marc Chagall entworfen wurden.
Nach einer individuellen Mittagspause beginnt die Rückreise ins Rheinland. Durch Luxemburg und die Eifel erreichen Sie am Abend Köln.
Bildnachweis:
Kathedrale von Reims CCBYSA4.0 Tontonflingueur at-wikimedia.commons
Saint-Jean-des-Vignes CCBYSA4.0 Diliff at-wikimedia.commons
Kathedrale von Soissons © Conti-Reisen/CTZ
Kapitelbibliothek in Noyon CCBYSA3.0 Chatsam at-wikimedia.commons
Laon CCBYSA3.0 Pline at-wikimedia.commons
Basilika Saint-Remi CC0 pixabay
Lächelnder Engel CC0 pixabay
Parfondeval © Conti-Reisen/CTZ
Kathedrale von Beauvais CCBYSA3.0 Diliff at-wikimedia.commons
Kathedrale von Metz CCBYSA2.0 Patrick at-wikimedia.commons
Creative-Commons-Lizenzen: CC BY (Namensnennung) CC BY SA (Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Höhepunkte
- Fachleitung: Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin i.R. und Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins
- Modernes 4-Sterne-Standorthotel im beschaulichen Soissons
- Meisterwerke der Frühgotik in Laon, Noyon und Senlis
- Die Kathedrale von Amiens, Frankreichs größter Sakralbau
- Reims, Hauptstadt der Champagne und Krönungsstadt der französischen Könige
- Das höchste gotische Gewölbe der Welt in Beauvais
- Historische Wehrkirchen am Fuße der Ardennen
- Faszinierende Glaskunst in der Kathedrale von Metz
Reiseverlauf
- Von Köln nach Soissons
- Amiens und Noyon
- Laon und Saint-Quentin
- Reims, die Hauptstadt der Champagne
- Die Wehrkirchen der Thiérache
- Beauvais und Senlis
- Metz und Heimreise nach Köln
Service
ReiseverlaufLeistungen
Termine & Preise
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Reisebedingungen
Reisebeschreibung
Fachleitung
Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Kölner Dombaumeisterin i.R. und Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins zu KölnTermine
- 21.06.2026 – 27.06.2026